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Foto: Walter Moßner
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Endlich ist es wieder soweit.
Hurra - wir können in den Weinberg.

Triebkorrektur für Menge und Güte: Ausbrechen von Doppel- und Geiztrieben:


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Foto: h. Betzold

Nachdem unser Termin im April wegen der aktuellen Corona-Pandemie ausfallen musste, sind wir alle doppelt motiviert, natürlich unter Beachtung der Auflagen mit Mundschutz und „social distancing“.

Unser Treffpunkt ist direkt am terroir f Karlstatt-Stetten mit einem wunderschönen Ausblick ins Maintal Richtung Würzburg. Ja, das terroir f ist ein echt magischer Ort in der Steillage des Stettner Steins 130 m über dem Main.
Wir sitzen auf großen Steinstufen, die die unterschiedlichen Gesteins-und Bodenarten, auf denen der Frankenwein wächst veranschaulichen und lassen uns mit einem Begrüßungstrunk die Besonderheiten dieser Weinlage von Ludwig Knoll spannend erklären. Es fallen Begriffe wie „Wellenkalk und Muschelkalk“, „Hitzige Lage nach Südwesten ausgerichtet“, „Bruch des Oberrheingrabens mit Querstellung“, „Alte Klone wie Gelber Silvaner“, „Großes Gewächs“ und viel „Handarbeit“. Es ist ein richtig schöner Maitag mit bestem Wetter, also optimalen Voraussetzungen für unsere anstehenden Arbeiten.

Ursprünglich war für diesen Tag geplant, die Rebarbeiten am Stettener Stein im Silvaner durchzuführen. Doch durch die kühle Witterung, stellenweise sogar stark frostigen Nächte im April/Mai liegen die Reben in ihrer Entwicklung zurück. Glücklicherweise sind hier keine Frostschäden zu beklagen, die andernorts bis zu 80% betrugen. Gemeinsam fahren wir deshalb ins Werntal, in einen Riesling, der bereits weiterentwickelt ist. Das Werntal ist frostgeschützter und zeichnet sich jedoch durch kühleres Klima, besonders kühlerer Nächte aus, die für eine gute Geschmacksausprägung des Riesling-Weines wichtig sind.

Drei Hauptarbeiten stehen an. Dazu werden wir jeweils in je eine Gruppe aufgeteilt:
1. Entfernen der alten Frostruten, die nur bei Frostschäden erhalten bleiben
2. Ausbrechen der Doppeltriebe und unfruchtbaren Triebe, besonders am Altholz, um die Entwicklung der fruchtbaren Triebe zu fördern
3. Sicherung der Stabilität des Weinstockes.

Die Arbeiten gehen schnell voran, dass wir am frühen Nachmittag ein leckeres Winzer-Vesper genießen können. Ludwig Knoll stellt uns anschließend seinen Maschinenpark vor, erklärt Aufbau und Funktionsweise seines Bewässerungssystems und die Gewinnung von hochwertigem Kompost – natürlich unter biodynamischen Gesichtspunkten. Mit einer anschließend kurzweiligen Wanderung durch den Stettener Stein bekommen wir einen Einblick über die biologische Vielfalt des Weinberges. Wir erfahren auch, wie alte Weinstöcke mit neuen Edelreisern wieder verjüngt werden. Ludwig Knoll erklärt uns, wie biodynamischer Weinbau im Wesen funktioniert. Der Höhepunkt dazu ist der „Magic Hut“, der Ort, an dem von der biodynamischen Philosophie der homöopathischen Ansatz praktisch realisiert wird: Es wird eine kleine Menge Hornmist, der die gesamte Information des Kompostierungsprozesses in sich trägt in Unmengen an Wasser homöopathisch verdünnt und dann mit dieser Information auf den Boden gesprüht. Einfach nur „unglaublich“ spannend – es scheint aber zu funktionieren.

Es war ein fantastischer Samstag, vielen Dank an Ludwig Knoll, und wir freuen uns auf das nächste Mal!

Fotos: h. Betzold

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